Der kleine Marienkäfer Nepomuk

Einstiegsgeschichte:

Der kleine Marienkäfer Nepomuk

Es war einmal ein kleiner tollpatschiger Marienkäfer namens Nepomuk. Er lebte glücklich und zufrieden auf einer bunten Frühlingswiese. Eines Tages erhielt er von seinem Freund Karli eine Einladung zu seinem großen Geburtstagsfest. Nepomuk freute sich riesig und konnte die Tage bis zu dieser großen Feier kaum abwarten. Übermütig flog, krabbelte, rollte und tollte mit seinen Freunden auf der Wiese herum.

Und als der Tag vor dem Fest gekommen war, passierte Nepomuk ein Missgeschick. Beim Spielen und Toben verletzte er sich den rechten Flügel. Sein Flügel war so sehr verletzt, dass er ein großes Pflaster brauchte. Er hatte zwar keine Schmerzen, aber mit einem Pflaster konnte er nicht fliegen. Und wenn er nicht fliegen konnte, wie sollte er dann zu Karlis Geburtstagsfest kommen?

Nepomuk grübelte die ganze Nacht und konnte gar nicht recht schlafen. Doch am Morgen kam ihm eine Idee: Dann musste er eben krabbeln! Das würde zwar länger dauern, aber wenn er sich sofort auf den Weg machen würde, wäre er am Nachmittag passend zum Kuchenessen bei der Feier.

Der kleine Marienkäfer machte sich sofort auf den Weg und kam am Anfang gut voran. Er musste durch einen großen Wald, über eine blühende Wiese und an einem Bach entlang krabbeln, dabei wurden seine Füße immer müder. Am Ende des Baches kam er an einen sehr großen See. Dem Marienkäfer Nepomuk war zum Weinen zumute, weil er schon so müde und erschöpft war. Seine Füße taten ihm weh. Und nun musste er auch noch um diesen großen See herumkrabbeln. Er dachte sich: „Das schaffe ich niemals! Die Feier ist lange vorbei, wenn ich bei Karli ankomme.“ Deshalb entschloss er sich wieder nach Hause zu gehen. Aber zuerst musste er sich ausruhen. Traurig setzte sich der kleine Marienkäfer ans Ufer des Sees, er schloss seine Augen und schlief ein Weilchen. Als er wieder aufwachte, war er voller Energie und betrachtete neugierig seine Umgebung. Am Ufer des Sees lagen allerlei Dinge herum:

Korken, Knetgummi, Murmeln, Büroklammern, Styropor, Papier, Trinkhalm und vieles mehr.

„So eine Umweltverschmutzung!“, sagte Nepomuk und stand auf, um die Dinge einzusammeln. Während er so sammelte, kam ihm plötzlich eine Idee.

„Mit diesen Dingen könnte ich doch …ein Boot bauen!“

Der kleine Marienkäfer war glücklich, eine Lösung gefunden zu haben. Jetzt brauchte er nur noch ein bisschen Wind, damit er gut über den See fahren konnte. Und wie gerufen, kam da der Wind und pustete ihn sicher über den See. Am anderen Ende wartete bereits freudestrahlend sein Freund Karli. Nun konnte die Geburtstagsfeier losgehen. Sie feierten fröhlich bis weit in den Abend hinein.