Streitschlichterprogramm an der Grundschule Elsfleth:

Streitschlichterprogramm an der Grundschule Elsfleth: Nutzen und Ziele

Konflikte und Streitigkeiten sind in der Schule an der Tagesordnung. Sie sind ein normaler Bestandteil des menschlichen Zusammenlebens. Problematisch wird es jedoch, wenn Kinder nicht lernen, ihre Streitigkeiten verbal zu klären, sondern es immer wieder zu körperlichen Auseinandersetzungen kommt. Übergreifendes Ziel des Streitschlichterprogramms ist es, das Schulklima zu verbessern. Dafür werden einzelne Schüler/innen zu Streitschlichter/innen ausgebildet. Sie sollen ihren Mitschüler/innen helfen, ihre Konflikte zu lösen, dabei müssen sie versuchen in ihrer Rolle neutral zu bleiben. Es hat sich gezeigt, dass Mitschüler/innen die Probleme und Konflikte häufig besser verstehen und nachvollziehen können als Erwachsene.

 

Streitschlichter/innen sorgen dafür, dass Konflikte ohne Einbeziehung der Eltern und Lehrkräfte gelöst werden können. Zudem wird auf längere Sicht durch ein solches Programm an Schulen die Konflikt- und Gesprächskultur verbessert. Langfristig gesehen führt dies zu weniger psychischer und physischer Gewalt.

 

An der Grundschule Elsfleth beruht das Streitschlichterprogramm auf Freiwilligkeit. Die Kinder aus den dritten und vierten Klassen haben die Möglichkeit, Streitschlichter/innen zu werden, zudem müssten sie vorher als Klassensprecher/in gewählt worden sein.

Ziel der Streitschlichtungsmediation ist es, gemeinsam eine Lösung zu finden, ohne dabei den anderen zu verletzen. Die Aufgabe der Streitschlichter/innen ist es, in Streitsituationen zu vermitteln und bei der Konfliktlösung zu helfen. Die Schüler/innen haben die Möglichkeit in einem Streitschlichtungsraum in Ruhe den Streit zu klären. Als Hilfsmittel haben sie einen Redestein, eine Münze und einen Vertrag.

 

Zudem sollen folgende Fragen bzw. Stufen die Mediation unterstützen:

  1. Regeln erklären
  2. Was ist passiert?
  3. Wie hast du dich gefühlt?
  4. Was ist vor dem Streit passiert?
  5. Lösungsvorschläge
  6. Vertrag und Nachtreffen

 

Die Ausbildung zum Streitschlichter/in erfolgt in einem wöchentlichen Treffen. Hier werden die Kinder anhand von Rollenspielen und inszenierten Konflikten immer mehr in die Rolle des/der Streitschlichters/Streitschlichterin herangeführt. Die Kinder üben sich so in Empathie und erlernen Konfliktbewältigungsstrategien. Zusätzlich wird durch die verantwortungsvolle Aufgabe langfristig ihr Selbstbewusstsein gestärkt.

Streitschlichterprogramme leisten einen wichtigen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung. Neben Prävention und Intervention zeigt das Programm einen wichtigen Weg zur gewaltfreien Kommunikation auf.